Learning know how

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Wir lernen unser Leben lang!

Wir, Berlineks Dozent*innen unterrichten nicht nur, sondern lernen auch selbst weiter, im Sinne von LLL (lebenlang lernen). Z.B.: Wie stufe ich meine Kursteilnehmenden ein, damit sie in den für sie besten Kurs kommen? Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit dem BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), auch im Hinblick auf Weiterbildung. Hier Impressionen des letzten Workshops zur Einstufung, geführt von unserem BAMF ReKo.

Auch unsere Dozentin Ewa hat für das Team einen methodischen Workshop vorbereitet, nachdem sie selbst an einer Fortbildung an der VHS Halle teilgenommen hatte.

Wir nehmen das Leitbild unserer Schule ernst!

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Hybridunterricht

Ewa Podgorna – „Präsenzunterrichtbefürworterin“ und Dozentin

Wenn man das erste Mal das Wort „Hybridunterricht“ hört, könnte man als Kursteilnehmer/in unsicher sein. Nach den ersten Tagen kann man sich jedoch mit dieser Mischung aus Online- und Präsenz Lernform anfreunden. 😉 Vor allem, da die Hybridform eine tolle Alternative für den reinen Onlineunterricht schafft, bei dem man keinen persönlichen „live“ Kontakt mit den KursleiterInnen und den KlassenkameradInnen hat.

Nach monatelangem Online Unterrichten habe ich mich sehr auf den ersten Tag in der Schule gefreut, obwohl der Stress vor der neuen Lernform sehr präsent war. Für mich als Lehrkraft war das eine große Herausforderung. Ich habe mich gefragt, wie ich den Unterricht qualitativ und zugleich dynamisch gestalten kann, wenn ich auf zwei Ebenen gleichzeitig arbeiten muss. Nach fünfwöchiger Erfahrung kann ich feststellen, dass sehr gute Vorbereitung, Ruhe und eine gewisse Gelassenheit das Geheimnis für einen gelungenen Unterricht ist.

Was sollte man (als Lehrkraft) auf jeden Fall vor dem Hybridunterricht beachten:

  • mehr Zeit als im reinen Präsenzunterricht investieren – die Technik im Klassenraum muss vorbereitet werden – u.a. Lernplattform webex, Lautsprecher/Mikrofon anmachen und prüfen, digitales Lehrwerk (schooltas oder edupool.hueber) und notwendige Dateien (digitalisierte Arbeitsblätter) öffnen.
  • jede Übung muss sowohl online als auch präsent einsetzbar sein – falls eine Aufgabe (z.B. Brettspiel, Wechselspiel) für den Onlineunterricht nicht geeignet ist, kann die Onlinegruppe eine andere Übung bekommen, während die Präsenzgruppe sich z.B. mit einem Spiel beschäftigt. Da die Gruppen täglich wechseln, kann man dieses „Prozedere“ am nächsten Tag wiederholen.
  • das Whiteboard an der Wand kann vergessen werden – der Bildschirm wird unser neues Whiteboard, nur so können beide Gruppen unsere Erklärungen sehen. Ich persönlich benutze gern Word, Paint und Power Point. Die Schrift muss groß sein, damit sie für die Kursteilnehmenden in den hinteren Reihen gut lesbar ist.
  • technische Probleme können immer wieder vorkommen, manchmal helfen einfache Mittel (ausloggen, einloggen), falls das nichts bringt, ist unsere liebe Kollegin Ewa Urbanik immer hilfsbereit. Während wir technische Probleme bewältigen, kann die Präsenzgruppe Aufgaben im Arbeitsbuch machen oder Smalltalks führen.
<strong>Hybridunterricht vs. reiner Onlineunterricht</strong>

Der erste Tag unserer Rückkehr war wie ein frischer Wind. Menschen, die sich bisher nur vom Bildschirm kannten, trafen sich das erste Mal persönlich. Die strahlenden Augen, die lächelnden Gesichter und die besondere Atmosphäre im Klassenzimmer können durch den Computer nicht ersetzt werden.

Meiner Meinung nach fördert der persönliche Kontakt den Spracherwerb. Obwohl die Kursteilnehmeden jeden zweiten Tag in der Schule anwesend sind, haben sie immer die Möglichkeit, die Lehrerin / den Lehrer zu fragen, falls sie online etwas nicht verstanden haben. Die Lehrkraft hat auch mehr Kontrolle, sie kann beobachten, ob und wie die TeilnehmerInnen schreiben, notieren, ob sie die Hausaufgaben machen. Darüber hinaus kann man Tests, Diktate, Aufsätze schreiben lassen und sie zur Korrektur sammeln, was im Vergleich zur digitalen Korrektur viel einfacher und schneller ist. Außerdem kommt „googeln“ nicht in Frage, was im Onlineunterricht leider möglich war.

Zusammenfassend kann ich feststellen, dass die Hybridform die beste Alternative in diesen schwierigen Zeiten ist, in denen der reine Präsenzunterricht leider häufig unmöglich ist.

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Blöd sind immer die Anderen!

Aneta Jarniewicz

Als ich vorige Woche mit meinem Terrier spazieren war, musste ich mit Entsetzen feststellen, dass es leider Gottes blöde Hunde gibt. Dabei drängt sich die alte Frage auf: Sind die intellektuellen Fähigkeiten eher genetisch bedingt, oder Effekt einer misslungenen Sozialisation. Bei den Hunden tendiere ich zum zweiten. Dumme Hunde treten meistens in Begleitung von minderbemittelten BesitzerInnen auf. Das nennt man Schicksal und dem kann man bekanntlich nicht entrinnen!

Idiotie hat viele Gesichter, was hunderte von deutschen Vokabeln beweisen, die uns verschiedene Schattierungen dieses Zustandes vermitteln. Meine Auswahl ist nicht repräsentativ und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Über ein angeborenes Problem informieren uns scherzhafte Beispiele aus der Jugendsprache wie:

Bildungsneuling, Antigenie, Begriffslegastheniker, Chromosomenscherz, dem Doof sein Sohn oder Anwärter auf einen Hirnschrittmacher (nichts für Deutschanfänger). Die fehlende Bildung oder eine Herkunft aus bildungsarmen Verhältnissen thematisieren folgende Wörter: Allroundlaie, Bildungsneuling, Blödmechaniker oder Denkzwerg.

Gregs Tagebuch. Von Idioten umzingelt, lautet der Titel von einem Kinderbuch, das ich vor vielen Jahren mit meinem Sohn gelesen habe. Das Buch erfreute sich riesiger Popularität und hatte mehrere Fortsetzungsbände. Und das mit recht! Es ist nie früh genug, unseren Nachwuchs auf die Mühen des Lebens und die krude Realität vorzubereiten!

Da uns die Kindheit, egal ob die eigene oder die unserer Kinder, prägt, will ich noch einen durch seine Naivität und Güte liebenswerten Comic-Helden erwähnen: SpongeBob Schwammkopf . Sein dämlicher Freund Patrick-Seestern hat alle Eigenschaften eines lebensbejahenden und lustigen Kumpanen. In einer Folge brüllen die beiden das Lied: Tadudada, der Idiot ist mein Freund.

Wer kommt zu dir, wenn du am Boden bist?

Der Idiot!

Wer hebt dich auf und schlägt dir ins Gesicht

Der Idiot!

Wer pickt dich, nur damit du pünktlich bist?

Der Idiot, der ist mein Freund!

 Dadadadadada, Der Idiot! Der ist mein Freund!

Die überwältigende Wahrheit aus diesem tiefsinnigen Comic ist aufmunternd und lautet: Als Idiot bist du nie allein und mitten in der Gesellschaft.

Zum Schluss will  ich auf den Klassiker von Fiodor Dostojewski hinweisen. Zu seinen

Meisterwerken gehört das Buch „Der Idiot“. Dabei handelt sich es um einen übersensiblen und guten Menschen, der sowohl moralisch als auch menschlich alle anderen Protagonisten meilenweit übertrifft.

Also passen Sie auf, liebe Freunde, vielleicht sind wir auf der falschen Seite und nur der Narr hat eine Ahnung, wie die Dinge laufen!

 

Vokabeln

verständnisvoll: Dummie, Dummerchen, Blödi, Trottel, Gonzo

ohne Mitgefühl: Dummkopf , Niete, Vollpfosten (Stück Holz), Vollhorst, Honk, Schwachkopf, Vollidiot, Deep

 

 

 

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Liebe auf Deutsch

Aneta Jarniewicz



Der Winter ist vorbei, der Frühling steht vor der Tür, das Licht wird immer intensiver und die Natur wacht nach dem kleinen Intermezzo wieder auf, und manche von uns haben Schmetterlinge im Bauch.

Wie ist das mit der Liebe in den deutschen Lehrbüchern?

Leider bietet sich uns ein trauriges Bild. Deutschland scheint ein Land der Tristesse, Langeweile und omnipräsenter Bürokratie zu sein, das die neuen Bürger schon von der ersten Seite an darauf konditionieren möchte.

Das Wort Liebe taucht nur in der Begrüßungsfloskel auf. Wir schrieben an den Lieben Helmut, ohne etwas für ihn zu empfinden. Fremdsprachler fühlen beim Schreiben des Adjektivs „lieber/e“ in Mails und Briefen verdutzt und unsicher. Soll ich jetzt  die arrogante Hexe, die meinen Sohn unterrichtet „Liebe Frau Kudelski“ titulieren? Wohin wird das führen?

Versucht die deutsche Sprache auf diese Weise, die mangelnde soziale Empathie zu verdecken?

In den sechs Bänden meines Lehrbuchs liebt man nicht! So wie man keinen Alkohol trinkt. Junge Leute führen öde Gespräche, treffen sich zu Hause und trinken Apfelsaft. Als Objekt der Begierde wird hingegen ein Bierdeckel beschrieben, der dann sogar nach Kanada  verschickt wird, per Einschreibebrief mit Benachrichtigungsschein.

Im zweiten von sechs Büchern lernen wir Vokabeln, wie Verpflichtungserklärung, Einkommensnachweis und die obligatorische Reisekrankenversicherung. What?

Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, wusste ich nicht, dass meine Existenz so gefährlich war. Wie konnte ich es so lange so unversichert durchhalten.

Wenn unsere Lehrbuchprotagonisten bei ihren Freunden ein paar Gläser kaputt machen,  wird sofort die Versicherung kontaktiert. Anscheinend kann in Deutschland auch die längste Freundschaft am  Glas zerbrechen! Also bleibe achtsam und habe Angst!

Zum Geburtstag schenkt man dem rüstigen Opa Hausschuhe und Hula-Hoop. Dabei sind die deutschen Rentner ein unternehmungslustiges Völkchen.  Wir hören uns die Wettervorhersagen und Verkehrsnachrichten an. So vergessen wir unsere Funktionsjacken nicht und sind in öffentlichen Verkehrsmitten auf jeden Stau vorbereitet.

Eigentlich treffen wir in den Büchern überhaupt keine Deutsche, und wenn dann in Obrigkeitspositionen. Sonst beschäftigen wir uns ständig mit zufriedenen Migranten, deren Namen man nicht aussprechen kann.  In perfektem Deutsch vermitteln sie uns eine vollkommen idealisierte Wirklichkeit.

Es gibt in den Texten keinen Liebeskummer, die Konflikte drehen sich um nicht geputzte Treppenhäuser und defekte Geräte. Wir lernen kaum, über eigene Befindlichkeiten zu sprechen. Dafür kennen alle das Wort „Hausordnung“. Wir lesen Jobanzeigen für Küchenhilfen, Putzpersonal, Kassierer, Pflegekräfte: fliege niedrig und habe keine Träume! Wir erfahren nichts über die Liebe, Kultur…. wir das Fußvolk! Warum müssen die Texte so atemberaubend witzlos sein? Wie kann man die Lernenden mit solchen plump didaktischen Inhalten zum Lernen motivieren?

Man vergisst aber nicht, dass wir in erster Linie Konsumenten bleiben sollen, nicht nur als Nutzer von sechs Lehrbüchern, die den Kurs begleiten. Wir schreiben Reklamationen, studieren im Unterricht die Informationstafeln in Kaufhäusern und Behörden, wahrscheinlich, um beim nächsten Besuch im KaDeWe den Kosmetikstand schnell zu finden.

Und uns fehlt aber die Liebe auf Deutsch, die Schönheit, die menschliche Wärme, ohne Versicherung und ohne Rücksicht auf Nützlichkeit!  Ist Französisch eine Option?

 

 

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Denglisch


Aleksandra Owczarek

Home Office, homeoffice, Home office, Home-office… wie schreibe ich das Wort richtig?

Der Gebrauch von Anglizismen ist in Deutschland alltäglich. Die Deutschen „machen Homeoffice“, sie arbeiten nicht von zu Hause. Sie haben kein Treffen, sondern ein „Meeting“, nach dem sie „Feedback“ anstelle einer Rückmeldung erhalten. Wenn sie Hilfe brauchen, bekommen sie „Support“, keine Unterstützung. Sie benutzen „Apps“ und nicht Applikationen. Es gibt keine Unterlagen mehr, sondern nur „Handouts“. Wir haben „Lockdown“ und schauen „Live-Streaming“ an.

Vor allem jetzt in der Corona „time“ ist es nochmal deutlich geworden, wie viele Anglizismen in der deutschen Sprache stecken.

Sind die englischen Wörter „cooler“ als die deutschen oder sind die deutschen Entsprechungen zu schwierig?

Was sind deine Lieblingswörter aus dem Englischen, die du täglich auf Deutsch benutzt?

 

Technical support oder technische Unterstützung?

 

 

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Vokabeln für Klugscheißer*innen – Ein Leben voller Möpse

Aneta Jarniewicz



Der Mops
, ein scheinbar kleines Wort und so viele Möglichkeiten! Diese hässlich-schöne Hunderasse interessiert nur Wenige. Doch ihr Name birgt eine lexikalische Fülle. Schauen wir kurz darauf:

  • der Mops ist ein dicker kleiner Hund und ein dicker kleiner Mensch
  • der Mops, die Möpse (Geld), eher Kleingeld,
  • die Möpse, nur im Plural auftretend bezeichnen auch die weibliche Brust
  • mopsen – steht für sich langweilen. Langweilen sich die dicken Menschen mehr als die dünnen?
  • mopsen – auch eine Kleinigkeit stehlen/klauen
  • mopsig werden – frech werden
  • möpseln – bedeutet schlecht, muffig riechen
  • noch dazu haben wir das Wort mopsfidel (pudelwohl), was fröhlich, gut gelaunt bedeutet und den Charakter der verspielten Hunderasse wiedergibt

Einige der oben genannten Begriffen bezieht sich auf das Äußere des Hundes und spielen auf dick und klein an. Aber was zum Teufel hat der Mops mit der Langeweile, Diebstahl oder schlechtem Geruch zu tun?

Versuchen wir, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Geschichte des Mopsvölkchens ist älter als das Christentum und führt uns ins sechste Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung nach China. Dort lebten die kleinen Hunde in kaiserlichen Palästen. Die Legende besagt, dass die Chinesen von den Falten auf dem Mopsgesicht prophetische Glückszeichen ablesen konnten. Besonders beliebt waren die Exemplare, deren faltige Schnauzen das Schriftzeichen Fürst formten. Irgendwann im 16. Jahrhundert ist der Mops nach Holland gekommen und wurde prompt zum offiziellen Hund der herrschenden Familie. Das geschah erst, nachdem ein besonders mutiger Mops den Fürsten mit Kläffen vor einem Attentat bewahrte. Als der nächste Prinz den holländischen Thron bestieg, begleiteten ihn in Nationalfarben geschmückte Möpse.

Hier fängt unser sprachliches Abenteuer an. Schon bevor die Hunderasse nach Europa kam, gab es in der niederländischen Sprache das Wort mop, das einen primitiven, mürrischen Menschen beschrieb. Auf Deutsch nannte man damals träge und unfreundliche Personen Mops. Da die Mopsschnauze den Europäern – anders als den Chinesen – grimmig und unzufrieden erschien, haben sie den Namen auf den Hund übertragen. Interessanterweise heißen die Hunde auf Englisch Pug, vom Lateinischen pugnus (Faust), und auf Italienisch carlino, vom Namen eines Komödianten (Carlo Bertinazzi), der eine Hundemaske trug.

Davon scheinen die Wendungen mopsig sein (frech sein), oder mopsen (sich langweilen) abgeleitet zu sein. Doch nachdem die Hunde sich verbreitet hatten, waren offensichtlich andere äußere Merkmale wichtiger. Die kleine dickliche und robuste Gestalt des Mopses und  sein Name wurde  auf alles Dicke und Rundliche übertragen, darunter auf die Brüste, kleine, dicken Menschen und auf mopsige Gesichter, die auf Münzen abgebildet wurden (Mops-Geld).

Im 18 Jahrhundert gab es in Frankreich und in Deutschland einen Mopsorden, eine Art Freimaurer-Bewegung, an der auch Frauen beteiligt waren. Der Orden war geheim und seine Mitglieder trugen als Erkennungszeichen auf der Brust versteckt ein Medaillon, auf dem als Symbol für Treue und Mut ein Mops abgebildet war. Vielleicht war das der Moment, in dem die Ordensbruder den Frauen auf die Brust (Möpse) gestarrt haben, um eine Seelenverwandte zu identifizieren und den Mops zu finden.

Möpseln in der Bedeutung schlecht riechen hat mit dem Hund nichts zu tun und ist auf stinkiges muffen zurückzuführen. Noch interessanter ist die Herkunft von mopsen (klauen), die wahrscheinlich von dem Wort Mop (Besen) stammt. Mit dem Besen wischen wir was weg, in übertragener Bedeutung wir beseitigen es oder nehmen es an uns.

Wie man sieht, ist die menschliche und hündische Geschichte eng miteinander verwoben. Und zum Schluss möchte ich den Klassiker zitieren: Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos. (Loriot) Trotzdem sollten auch wir Mopslose, die Hoffnung nicht verlieren.

 

Mein Mops mag manche Möpse

manchmal mopst mich mein Mops

mal möpselt mein Mops minimal

meistens mopst mein Mops mein mütterliches Mitgefühl

 

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Kennen Sie die Vokaltreppe?

Die Phonetik führt manchmal im Unterricht ein Schattendasein. Das hat verschiedene Gründe, zum einen gehören phonetische Übungen nicht unbedingt an den Anfang eines Sprachkurses, wenn noch gar kein Wortschatz erworben wurde, zum anderen kostet es den einen oder anderen einige Überwindung, einen Explosivlaut mit Eifer auszusprechen, wenn dabei die Gefahr besteht, seine Sitznachbarn einem Regen aus Spucke auszusetzen. Auch wird ihre Bedeutung gelegentlich von Lehrenden und Lernenden unterschätzt, aber – wie wir wissen – nicht von den Zuhörenden in einem Gespräch. Bekanntermaßen stört einen ein fehlender Akkusativ weniger als ein zu kurz gesprochener, aber langer Vokal, es kann sogar zu Bedeutungsunterschieden führen, wie wir aus Erfahrung wissen und neben einiger Erheiterung können solche Missverständnisse auch für Hemmungen beim Sprechenden sorgen. Phonetik unterrichten wir deshalb immer wieder und bis ans Ende unserer Sprachkurse. Hier gewähren wir einen kleinen Einblick in unsere Arbeit.

Phonetiktraining im Gruppenkurs Deutsch zum Herunterladen PDF

CJ

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10 kreative Tipps zum Sprachenlernen

 

Hejka! Ich bin Aleksandra, Dozentin für Deutsch und Polnisch bei Berlinek. Ich zeige Ihnen, wie Sie eine Fremdsprache kreativ lernen können! Sagen Sie ‚Tschüss’ zum langweiligen Bücherstudieren und ‚Hallo‘ zur spannenden Sprachreise!

 

Die besondere Zeit kannst du zu Hause auch sehr gut nutzen!
Wir haben für dich die 10 kreativsten Tipps zusammengestellt, so dass du an deiner Fremdsprache auch zu Hause arbeiten kannst! ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

1. Koche in einer Fremdsprache 👩‍🍳

  • Lerne die Küche  und somit auch die Kultur eines anderen Landes kennen
  • Benutze Rezepte aus den  fremdsprachigen Kochbüchern/Internetseiten.
  • Beschreibe dein Essen in einer Fremdsprache
  • Schreibe selbst Kochrezepte in einer anderen Sprache und lasse sie nachmachen (mal gucken, was daraus entsteht )

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2. Schaue Filme/Serien/Theaterstücke etc. in der Originalsprache an 🎞

  • Stell die Untertitel in der Originalsprache an, falls es dir noch schwer fällt, alles zu verstehen
  • Lies Rezensionen über Filme in einer Fremsprache

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3. Skype/Chatte mit Menschen aus anderen Ländern 👩🏼‍💻 ⠀⠀

  • Schaue dir Theaterstücke an!
  • Skype oder chatte mit deinen Freunden in einer Fremdsprache
  • Suche dir neue Freunde auf unterschiedlichen sozialen Medien aus anderen Ländern und sprich mit ihnen in deren Sprache!
  • Kommentiere Fotos in den sozialen Medien in einer Fremdsprache

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4. Höre Hörbücher 👂 ⠀⠀⠀⠀

  • Suche dir ein paar Bücher aus, die es auch als Hörbuch gibt!
  • Nimm zuerst Bücher, die du schon in deiner Muttersprache kennst. So wird es einfacher das Buch in einer Fremdsprache zu verstehen

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5. Höre Podcasts zu unterschiedlichen Themen 🎧 ⠀

  • Höre Podcasts zu unterschiedlichen Themen in einer Fremdsprache
  • So kannst du nicht nur deine Sprache verbessern (Hörverstehen), sondern auch dein Allgemeinwissen

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6. Höre Musik 🎶 und analysiere die Texte ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

  • Wenn du Musik hörst, lies dir dabei auch die Texte durch und analysiere die Sprache
  • Merke dir neue Wörter oder sogar ganze Sätze

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7. Ändere die Sprache deines Handys 📱 (merke dir bitte nur, wie du das zurücksetzen kannst! 😉) ⠀

  • Du benutzt dein Handy jeden Tag – warum nicht in einer anderen Sprache? Auch so lernst du neue Wörter
  • Merke dir nur bitte, wie du die Einstellungen zurücksetzen kannst!

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8. Mache Sport in einer Fremdsprache 🧘🏼‍♀️

  • Mache Sport und gucke dir dabei Workout Videos in einer Fremdsprache an
  • So merkst du dir die Wörter schneller und besser

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9. Schreibe ein Tagebuch 📓 ⠀⠀⠀⠀

  • Beschreibe deinen Tag in einer Fremdsprache
  • Übe so die Vergangenheitsformen
  • So kannst du deinen Wortschatz üben und festigen (z.B. Tageszeiten, Tage, Tagesablauf, Uhrzeiten etc.)
  • Beschreibe alles so deitalliert wie möglich!

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10. Spiele verschiedene Spiele 🎯🧩🎮(Brettspiele,Computerspiele etc.) in einer Fremdsprache

  • Spiele Brettspiele in anderen Sprachen
  • Sprich währenddessen mit den Mitspielern in einer Fremdsprache
  • Spiele Computerspiele, die eine Geschichte in einer anderen Sprache erzählen
  • Tausche deine Erfahrungen und Eindrücke mit anderen Spielern aus

AO

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Alphabetisierung in der Erwachsenenbildung

„Aber wenn ich was verstanden habe, bin ich gewachsen, dann bin ich wie Sonne.“
(Kursteilnehmerin)

In einer überwiegend schriftsprachlich geprägten Umwelt wird man sich selten bewusst, was es eigentlich heißt, nicht schreiben und vor allem nicht lesen zu können.
Stell dir vor, in Berlin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein und nicht lesen zu können, die Zahlen nicht zu kennen. Was für ein Gefühl muss das sein?
Unendlich viele andere Situationen fallen mir ein, wo ich aufgeschmissen wäre, wenn ich nicht lesen könnte.
Welche Strategien man wohl entwickelt, um trotzdem im Alltag klarzukommen.
Stell dir vor, du lernst als Erwachsene/r lesen und schreiben, aber nicht in deiner Muttersprache, sondern in einer neuen Sprache.

Was für eine Lernaufgabe, das Ziel in so weiter Ferne. Welchen Willen es braucht, dorthin zu gelangen.
Im Gespräch mit unserer Dozentin Anne-Marie Lorenz haben wir erfahren, was für eine Lebensaufgabe das ist,
nicht nur für die Lernenden, auch für sie selbst als Lehrende, sagt sie.
In ihrem Vortrag, den wir hier in Auszügen veröffentlichen, geht sie genauer darauf ein.

Am 9.Juni 2012 veranstaltete WIS (Wissenschaftliches Privatinstitut für Integration und Sprache) eine Fachtagung zum Thema „Integration analphabetischer Migrantinnen und Migranten als Herausforderung für Forschung und Praxis“ an der Freien Universität Berlin, zu der Fachreferenten aus verschiedenen Arbeitsbereichen eingeladen waren. Der Vortrag, den Anne-Marie Lorenz im Rahmen der Veranstaltung hielt, ist in vielen Punkten auch heute noch aktuell.

Bei Interesse kann der gesamte Vortrag als pdf zugeschickt werden.
Anfragen bitte an post@berlinek.de