Unsere Kursleiterin Anne Marie L. berichtet: Thema im Orientierungskurs war die Berliner Mauer: Wie kam es zum Bau und zum Fall der Mauer, wie war das Leben der Menschen unter diesen Bedingungen?
Ganz allgemein: Für alle Beteiligten – sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Kursleiter –, die sich in den Alphabetisierungskursen mit einer niedrigschwelligen Vermittlung von Lerninhalten im Orientierungskurs auseinandersetzen müssen, ist es unumgänglich, das Klassenzimmer zu verlassen und sich an Orte zu begeben, die uns Geschichte erzählen. Zum Glück ist Berlin voll davon. Solche Exkursionen vereinfachen nicht nur die Verständnisarbeit, sondern viel wichtiger hinterlassen sie Eindrücke, die die eigenen Erfahrungen aus der Heimat mit der jetzigen Lebenssituation von MigrantInnen verknüpfen. Auf diese Art wird deutsche Geschichte näher gebracht und in einen größeren – über die Grenzen hinausgehenden Kontext gestellt.
Die Gedenkstätte in der Bernauer Straße bietet dazu genügend Anstöße. Jeder, der sie besichtigt, erlebt ein Stück Mauer in ihrer ganzen Kälte und Härte – so wie die Kursteilnehmenden das spontan äußerten. Darüber hinaus bietet der Film im Museum eine Gelegenheit, sich in die Situation noch konkreter hineinzuversetzen, was schon recht beklemmend wirken kann. Das Gespräch in der Gruppe soll optimalerweise vor- und nachher ein Gefühl von Zusammenhalt und Solidarität stärken.